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60 Jahre Gothawagen, 02.04.2016

Am Samstag, 02.04.2016 fand die Veranstaltung “60 Jahre Gothawagen” statt. Zum Einsatz kamen Tw 39, 215 und der Zug 43-93.

Unser Fotofreund Steffen Natzschka aus Dresden schrieb einen ausführlichen Reisebericht zum Event “60  Jahre Gothawagen”. Hier geht´s lang… Steffen´s Reisebericht (Link).

Hier die Bilder von Alexander Schneider und Steffen Natzschka. Für die Bilder von Ronny Quass bitte nach unten scrollen.

…bis der Blaue Engel kam!

(Bilder und Text von Ronny Quass)

Mahlzeit,

am 01.04.2016 feierte der Gothaer Straßenbahnfreunde e.V. sein 20. Bestehen. Zur feierlichen Ausfahrt mit dem Tw 215 hatten wir die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha sowie weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Presse eingeladen, die gern zusagten. An der Haltestelle Marienglashöhle gab es Leckeres vom Grill. Das Team vom Gasthaus St. Marien gab sein Bestes. Die ganze Gesellschaft ließ es sich auch nicht nehmen, aufgrund der winterlichen Witterung zum Schneeball zu greifen…
Während der Fahrt und der Pause wechselten große und kleine Geschenke den Besitzer. Wir sagen herzlichsten Dank!

Am folgenden Tag gab es anlässlich 60 Jahre Gothawagen eine große Ausfahrt mit dem nun wieder in Dienst gestellten Prototypenzug aus Tw 43 und Bw 93 sowie dem G4 Tw 215 und dem ET55 Tw 39.
Persönlich sehr gefreut habe ich mich über das Erscheinen von Herrn S. Hirschi aus Ohrdruf, der sich maßgeblich an der Aufarbeitung des Tw 43 beim VHS Bildungswerk Gotha beteiligte. Herr Hirschi ist taubstumm. Er arbeitete mit einer Akribie, die vorbildlich ist. Seine Gabe fast sämtliche zerlegten Teile und die E-Ausrüstung in meist farbigen Zeichnungen festzuhalten, erleichterte den Zusammenbau des Fahrzeugs um ein Vielfaches. Auch werden seine Aufzeichnungen in späteren Zeiten bei Reparaturen von großem Wert sein.
Aufgrund des Tauwetters waren einige Wiesen, die als Fotohalte vorgesehen waren, unter Wasser, so daß der Fahrplan noch kurzfristig angepasst wurde. Sonst hatten wir mit einige Widrigkeiten zu kämpfen: Eine Demo in Gotha ergab auch „Verzögerungen im Betriebsablauf“ auf der Waldbahn. Weiterhin hatte ein KT4D einen Defekt am Antrieb eines Drehgestells, so daß dieser nur noch mit verminderter Geschwindigkeit die Reise zurück zur Wagenhalle antreten konnte. Zum Anderen gab es einen von einem Pkw verursachten Unfall an einem Bahnübergang (Feldweg) zwischen Gleisdreieck und Schnepfenthal, wodurch der am Gleisdreieck Pause habende Tw 39 die Fahrgäste zum Gleisdreieck brachte und den als Zug 6 pendelnden Tw 316 übergab, der bis zum Krankenhaus eine Sonderrunde einlegte, um Anschluß zur Linie 1 herzustellen. Der nun in Tabarz fehlende Kurs wurde durch unsere Sonderwagen ersetzt. Die Fahrgäste kamen in den Genuß der Fahrt mit einem historischen Wagen. Trotzdem konnten aufgrund der hohen Teilnehmerdisziplin Fotohalte auch bei dieser Fahrt durchgeführt werden.
Außerdem fiel die Energieversorgung der Lichtsignalanlage seitens des Energieversorgers mehrfach aus. Schon am Vortage hatte aufgrund mehrerer zerrissener Leitungen usw. Waltershausen zeitweise keinen Strom.

Hier einige Szenen von der Fahrt:

Doch das war nicht alles: Bei der Rückfahrt vom Gleisdreieck nach Gotha, kurz hinter der Ausweiche km 11, gab es eine Funkenregen, der zwischen Motorwagen und Hänger sichtbar wurde. Eine Notbremsung des umsichtigen Triebwagenführers brachte den Zug schnell zum Halten. Die Besichtigung ergab ein abgeknicktes Schleifstück. Ebenfalls schnell waren die nachfolgenden Züge (Tw 215 und Planzug) über Funk informiert. Glück im Unglück, die Oberleitung blieb heil. Die Ausweiche wurde „gerade gemacht“. Der Tw 215 nahm alle Sonderfahrtteilnehmer auf und brachte sie zum Gothaer Hauptbahnhof. 3 Mitglieder blieben zur Sicherung am km 11. Die Runde „über den Osten“ mußte leider ausfallen.
Nach einiger Zeit kam „der noch nicht aufgeräumte“ Tw 39 zum Abschleppen zu Hilfe. Er bekam sofort den Namen „Blauer Engel“. Schnell waren die Hilfkupplung und die Albert verbunden sowie noch ein Planzug durchgelassen. Mit 20 km/h wurde das Gespann „in den Heimathafen“ geschleppt. Die Bereitschaft nahm es mit Humor, denn sie war eh schon den ganzen Tag im Einsatz. Während der Abschleppfahrt konnten wir zahlreiche Teilnehmer mit ihren Pkw beobachten, die nach dem Tw 43 und seiner besonderen Reise schauten und dies im Bild festhielten. (Wir würden uns über einige Bilder freuen. Mail an tradition-thueringerwaldbahn@gmx.de )

Der Verein Gothaer Straßenbahnfreunde e.V. bedankt sich bei allen Teilnehmern für das zahlreiche Erscheinen, für die tolle Disziplin, ihr wart super Gäste – wir hoffen, daß Euch der Ausfall der Schlußrunde zum Ostbahnhof nicht zu sehr getroffen hat. Die 43 wird schon wieder heile…

Viele Grüße von der ganzen Truppe

Euer Ronny