Der User Falk Arnhold hat sich mit den Details bezüglich Schienen, Schwellen & Weichen auf dem Schienennetz der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha beschäftigt und seine Bilder (inklusive ausführlicher Beschreibung) in die Wikipedia eingestellt. Die Bilder entstanden Juni / Juli 2017.
Da er dies dort unter der Lizensierung “Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International” getan hat, nutze ich die Gelegenheit seine Bilder auch hier zu veröffentlichen.
Wer noch detailliertere Aufnahmen sehen möchte, kann sich die Bilder in Originalgröße auf den Wikimedia Commons anschauen.
Vignolschienenweichen, Trennung Richtung Hauptbahnhof über die Friedrichstraße (rechts) und Bahnhof Gotha Ost über die Hersdorf-, Reuter- und Karl-Liebknecht-Straße. Die Weiche im rechten Gleis wird spitz befahren und ist stellbar, die Antriebs- und Übertragungsteile sind eine ziemlich rustikale und freiliegende Konstruktion. Die nur stumpf befahrene Weiche links ist völlig Verschluss- und übertragungsteillos, die Zungen liegen völlig frei. Beide Weichen liegen auf Stahlschwellen, die Zungen sind Federschienenzungen. Die Bauart stammt aus den 1980ern, sie entspricht den Parabelweichen der Fernbahn.
Gartenstraße, Trennung der Strecken zu den Bahnhöfen Gotha (Hbf) und Gotha Ost. Die ansonsten unübliche Bauart ist zu großen Teilen freiliegend und handstellbar, die Aufnahme für das Weicheneisen ist jedoch nicht verriegelt.
Die Weiche wird im Regelbetrieb nur stumpf befahren, es gibt keinerlei Verschlussteile oder Verbindungsstangen. Zungenrollvorrichtungen sind ebenfalls nicht vorhanden, die Zungen bleiben nach jeder Fahrt in der Lage, durch die sie von den Radsätzen gedrückt werden.
Vignolschienenweichen, Trennung Richtung Hauptbahnhof über die Friedrichstraße (rechts) und Bahnhof Gotha Ost über die Hersdorf-, Reuter- und Karl-Liebknecht-Straße. Die Weiche im rechten Gleis wird spitz befahren und ist stellbar, die Antriebs- und Übertragungsteile sind eine ziemlich rustikale und freiliegende Konstruktion. Die nur stumpf befahrene Weiche links ist völlig Verschluss- und übertragungsteillos, die Zungen liegen völlig frei. Beide Weichen liegen auf Stahlschwellen, die Zungen sind Federschienenzungen. Die Bauart stammt aus den 1980ern, sie entspricht den Parabelweichen der Fernbahn.
Linke Zungenvorrichtung der verschluss- und übertragungsteillosen Weiche in der Gartenstraße. Die Zungen, die in diesem besonderen Fall tatsächlich aufgeschnitten werden, weisen auf der Außenseite entsprechende Verschleißspuren auf.
Stoßlückengleis mit Oberbau K49, die Stöße liegen auf Holzkuppelschwellen. Die Betonschwellen sind eine um 1980 eingeführte leichte Straßenbahnbauart, sie sind mit Rippenplatten für Vignol- und Rillenschienen (letztere mit einer Fußbreite von 180mm) aufplattbar. Die Wegen des nötigen Abstandes der Bohrungen sind die Rippenplatten für S49 und ähnliche Profile markant asymmetrisch.
Oberbau K49, die Betonschwellen sind eine um 1980 eingeführte leichte Straßenbahnbauart, sie sind mit Rippenplatten für Vignol- und Rillenschienen (letztere mit einer Fußbreite von 180mm) aufplattbar. Die Wegen des nötigen Abstandes der Bohrungen sind die Rippenplatten für S49 und ähnliche Profile markant asymmetrisch.
Oberbau K mit Schienenprofil R 50, wegen der Möglichkeit, auch Rippenplatten für Rillenschienen mit eine Fußbreite von 180mm einbauen zu können, mussten die inneren Dübel weiter in Richtung Gleismitte versetzt werden. Die Folge sind die auffallend asymmetrischen Rippenplatten für Vignolschienen mit einer Fußbreite von 125mm.
Bahnhofstraße, im Hintergrund das Empfangsgebäude des Bahnhofs Gotha (Hbf). Wegen Bauarbeiten im Verlauf der Bahnhof- und Friedrichstraße bis zur Gartenstraße ist nur eingleisiger Pendelbetrieb möglich. Eingesetzt wird der mit einem zweiten vollwertigen Führerstand ausgerüstete Triebwagen 317, er verkehrt auf dem Richtungsgleis Gartenstraße–Hauptbahnhof. Die großzügige Endstellenanlage wird während dieser Zeit nicht genutzt, die Züge kehren am Ankunftsbahnsteig rechts.
Kreuzungsbahnhof an der Inselsbergstraße, Ecke Leinastraße. Wegen des Betriebes mit Einrichtungswagen verkehren die Züge im Regelbetrieb über das jeweils linke Gleis, damit ist die Nutzung nur eines gemeinsamen Inselbahnsteiges möglich. Die Weichen sind Regelweichen mit Federschienenzugen, Oberbau Ks und auch im Fernbahnnetz üblichen Rückfallweicheneinrichtungen. Auf Zungenprüfkontakte und Überwachingssignale hat man verzichtet, auf Weichenlaternen und den orangenen Anstrich auch. Radlenker, Herzstücke und die Leit- und Rillenweiten entsprechen den Straßenbahnnormen. Von Gotha Richtung Tabarz, hier verkehren die Linien 1 zum Kreiskrankenhaus und 4 nach Bad Tabarz.
Übliche Bauart aus Serienteilen, die Festhaltung des Handgewichtes besteht jedoch nur aus einem zugeschnittenen Blech mit Vorhängeschloss. Die Regelform wäre ein Weichenbockschloss mit Gleissperrenschloss als Verschlussorgan.
Die Schieberstange ist einstellbar, Verschlussstücke Vk 12 und Klammern Vkl 7 mit Weichenbolzen Wb 3 sind seit Jahrzehnten übliche Standardteile. Die Backenschienen sind elastisch verspannt, die Weiche wurde nach 1990 eingebaut.
Oberbau K 49 mit besonderen, um 1980 eingeführten Straßenbahnbetonschwellen. Wegen der Möglichkeit, auch Rippenplatten für Rillenschienen mit eine Fußbreite von 180mm einbauen zu können, mussten die inneren Dübel weiter in Richtung Gleismitte versetzt werden. Die Folge sind die auffallend asymmetrischen Rippenplatten für Vignolschienen mit einer Fußbreite von 125mm.
… der Weiche auf der Seite Richtung Kreiskrankenhaus/Tabarz. Die Schieberstange ist einstellbar, Verschlussstücke Vk 12 und Klammern Vkl 7 mit Weichenbolzen Wb 3 sind seit Jahrzehnten übliche Standardteile. Die Backenschienen sind elastisch verspannt, die Weiche wurde nach 1990 eingebaut. Die auffälligen Verschleißspuren an der Fahrkante der rechen Zunge sind die Folge des Betriebes mit steilen und scharfkantigen Straßenbahnspurkränzen.
Seite Tabarz, wegen des Betriebes mit Einrichtungswagen verkehren die Züge im Regelbetrieb über das jeweils linke Gleis, damit ist die Nutzung nur eines gemeinsamen Inselbahnsteiges möglich. Die Weichen sind Regelweichen mit Federschienenzungen, Oberbau Ks und auch im Fernbahnnetz üblichen Rückfallweicheneinrichtungen. Auf Zungenprüfkontakte und Überwachingssignale hat man verzichtet, auf Weichenlaternen und den orangenen Anstrich auch. Radlenker, Herzstücke und die Leit- und Rillenweiten entsprechen den Straßenbahnnormen.
Seite Tabarz, wegen des Betriebes mit Einrichtungswagen verkehren die Züge im Regelbetrieb über das jeweils linke Gleis, damit ist die Nutzung nur eines gemeinsamen Inselbahnsteiges möglich. Die Weichen sind Regelweichen mit Federschienenzungen, Oberbau Ks und auch im Fernbahnnetz üblichen Rückfallweicheneinrichtungen. Auf Zungenprüfkontakte und Überwachingssignale hat man verzichtet, auf Weichenlaternen und den orangenen Anstrich auch. Radlenker, Herzstücke und die Leit- und Rillenweiten entsprechen den Straßenbahnnormen.
WÜ Leinastraße Richtung Tabarz. Die Signalisierung erfordert etwas Nachdenken. Das Signal Sh 1 erfordert beim Fahren auf Sicht einen Zwangshalt, wird jedoch durch das Zusatzschild auf die Fahrsignale F0 (Halt!) und F4 (Halt oder Freigabe erwarten) eingeschränkt. Ein Zug soll nicht in zu kurzem Abstand vor oder mit der Palette direkt auf dem Streckentrenner zum Stehen kommen und die Trennstelle überbrücken.
Richtung Gotha, die Lage der Rückfallweichen ist ungewohnt, doch die damit erreichte Möglichkeit, einen Inselbahnsteig nutzen zu können, ist in diesem Fall wichtiger. Die Bahnhofsgleise sind mit Oberbau W ausgerüstet.
Richtung Kreiskrankenhaus (links) und Tabarz (rechts). Das Bogendreieck besteht mit der Abzweigung zum Krankenhaus erst seit März 2002. Im Regelbetrieb enden die Züge der Linie 1 am Krankenhaus, die der Linie 4 verkehren von und nach Tabarz, im Spätverkehr gibt es auch Fahrten von und nach Tabarz, die die Haltestelle Kreiskranlenhaus mitbedienen. Der Antrieb ist Bauart Voest-Alpine, die Weiche liegt auf Holzschwellen mit Oberbau Ks, die Zungen sind Federzungen ohne Zungenplatte. Das Weichensignal ist im Ruhezustand dunkel.
Bogendreieck am Kreiskrankenhaus, »Tabarzer Spitze«. Im Gleis (links) liegt das Schienenprofil R 50, mit dem in Deutschland keine Weichen konstruiert wurden. Die Weiche (rechts) wurde mit dem deutschen Regelprofil S 49 ausgerüstet. Die Übergangsschweißung erfolgte elektrisch.
Tabarzer Spitze, die Weiche ist wie die an der Gothaer Spitze mit Holzschwellen, Oberbau Ks mit elastischer Backenschienenlagerng, Federzungen ohne Zungenplatte und einem gegossenen Blockherzstück ausgerüstet. Der Antrieb weicht jedoch deutlich ab. Das Weichensignal ist im Ruhezustand dunkel.
Tabarzer Spitze, die Weiche ist wie die an der Gothaer Spitze mit Holzschwellen, Oberbau Ks mit elastischer Backenschienenlagerng, Federzungen ohne Zungenplatte und einem gegossenen Blockherzstück ausgerüstet. Der Antrieb weicht jedoch deutlich ab.
Straßenbahn Gotha, Gleisdreieck Kreiskrankenhaus, Tabarzer Spitze. Die Federstelle liegt im Zungenprofil, es gibt im nichteingespannten Bereich keine Schweißstelle und damit auch keine Angstlaschen. Wegen der relativ kurzen Zungen der Weichen mit relativ kleinem Bogenradius ist der Schienenfuß des Zungenprofils im Bereich der Federstelle abgefräst. Das ist bei Fernbahnweichen nicht mehr üblich.
Bogendreieck am Kreiskrankenhaus, Tabarzer Spitze. Das Herzstück ist nicht wie bei vielen anderen Straßenbahnweichen aus einem Blockprofil gefräst, sondern eine Gusskonstruktion, die Anschlussschienen sind stumpf verschweißt. Die Radlenker sind übliche regulierbare Stützbockradlenker mit Straßenbahnmaßen (auf Höhe der Schienenoberkante)
Bogendreieck Kreiskrankenhaus, Krankenhausspitze. Der Einbau einer Rillenschienenweiche im nichteingedeckten Gleis ist ungewöhnlich, er dürfte mit dem durch das Herzstück durchlaufenden Bogen des Zweiggleises zu tun haben. Der linke Strang zwischen Tabarzer und Krankenhausspitze wird planmäßig nur vom einigen Zügen in Tagesrandlage befahren.
Bogenherzstück mit Tiefrillen, der durchlaufende Bogen des Zweiggleises, der gleichzeitig die Hauptfahrrichtung ist, dürfte der Hauptgrund für den Einbau der Rillenschienenweiche im nichteingedeckten Schotteroberbau sein.
Im Gleis erfolgt durch die Rillenschienen keine Rückflächenführung, abgesehen von engen Bögen. Für die Radlenkerwirkung muss die Rillenweite im Herzstückbeeich verringert werden, an dieser Stelle ist das gut zu sehen.
Richtung Gotha, die Weichen sind mit kurzen Verbundradlenkern ausgerüstet, damit liegt die Einbauzeit vor der Mitte der 1980er Jahre. Die Zungenvorrichtung wurde auf elastische Backenschienenlagerung ohne Stützwinkel umgestellt, die Zungen sind Federschienenzungen.
Vor der Weiche Richtung Wahlwinkel-Ort, nach den Walzzeichen wurde er nach 1990 eingebaut.
Richtung Gotha bzw Fröttstädt, links das elektrifizierte Meterspurgleis der Thüringerwaldbahn, rechts das Regelspurgleis der Strecke Fröttstädt–Georgenthal mit dem Überwachungssignal der WÜSA Reinhardsbrunner Straße.
Richtung Gotha bzw Fröttstädt, links das elektrifizierte Meterspurgleis der Thüringerwaldbahn, rechts das Regelspurgleis der Strecke Fröttstädt–Georgenthal mit dem Überwachungssignal der WÜSA Reinhardsbrunner Straße.
Vom Streckengleis, die beiden Weichen sind handstellbare Rückfallweichen, straßenbahntypisch ohne Rücklaufdämpfung. Nach der Bauart der Weichen mit Stahlschwellen, Federschienenzungen und kurzen Verbundradlenkern müssen sie vor 1985 eingebaut worden sein.
Ohne Verschluss, die Zungen werden nur federbelastet angedrückt. Mit dem Weicheneisen lässt sich die Weiche ent- und in der anderen Lage verriegeln. Der Zungenaufschlag ist straßenbahntypisch sparsam.
Die Weichen entsprechen mit Federzungen ohne Zungenplatten, elastischer Backenschienenlagerung, Antrieben Bauform Voest-Alpine, Stützbockradlenkern und gegossenen Blockherzstücken denen im Bogendreieck am Kreiskrankenhaus. Das nach rechts abzweigende Gleis führt nach Waltershausen. Diese Seite des Gleisdreiecks wird am wenigsten befahren. Jede der drei Seiten des Gleisdreiecks hat zwei Gleise, damit sind in jeder Richtung Zugkreuzungen möglich. Damit gibt es an allen drei Spitzen je drei (einfache) Weichen. Die mittlere Weiche ist fernstellbar, Die beiden anderen sind handstellbare Rückfallweichen.
Links geht es Richtung Tabarz, rechts zum Bahnhof Waltershausen. Alle neun Weichen sind relativ neu, die Bauart ist mit Federzungen ohne Zungenplatten, elastischer Backenschienenlagerung, Antrieben Bauform Voest-Alpine, Stützbockradlenkern und gegossenen Blockherzstücken gleich. Nur die drei Spitzenweichen sind fernstellbar und mit einem Weichensignal ausgerüstet. Die restlichen sechs sind handstellbare Rückfallweichen.
Links geht es Richtung Tabarz, rechts zum Bahnhof Waltershausen. Alle nein Weichen sind relativ neu, die Bauart ist mit Federzungen ohne Zungenplatten, elastischer Backenschienenlagerung, Antrieben Bauform Voest-Alpine, Stützbockradlenkern und gegossenen Blockherzstücken gleich.
Links geht es Richtung Tabarz, rechts zum Bahnhof Waltershausen. Alle neun Weichen sind relativ neu, die Bauart ist mit Federzungen ohne Zungenplatten, elastischer Backenschienenlagerung, Antrieben Bauform Voest-Alpine, Stützbockradlenkern und gegossenen Blockherzstücken gleich. Nur die drei Spitzenweichen sind fernstellbar und mit einem Weichensignal ausgerüstet. Die restlichen sechs sind handstellbare Rückfallweichen.
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