Gotha. Ende Oktober will die Stadt Gotha jetzt Warnpfosten aufstellen. Ein ähnliches Problem besteht in Günthersleben-Wechmar.
Der Unfall im Mai: Rettungskräfte versorgen die verletzte Frau an der Straßenbahnhaltestelle Orangerie. Foto: Christian Gehrke
Eigentlich sollten jetzt schon die Warnpfosten an der Haltestelle Orangerie in Gotha stehen. Doch eine Entscheidung zieht sich hin: Nachdem eine Frau an der Straßenbahnhaltestelle angefahren und schwer verletzt wurde, will die Stadt die Haltestelle sicherer machen. Der Unfall war im Mai.
Endgültig habe man aber sich noch nicht geeinigt, sagte Michael Brendel, Amtsleiter für Sicherheits- und Ordnungsverwaltung. Dann sagte er: “Ab Ende Oktober soll die Fahrbahn vor der Haltestelle wahrscheinlich mit Warnpfosten einspurig verengt werden. Wenn die Bahn einfährt, können Autos so nicht mehr zwischen Haltestelle und Bahn hindurchfahren, sie müssen hinter der Bahn warten.”
Zum Hintergrund: Bisher weist nur ein Warnschild Autofahrer auf die einfahrende Bahn hin. Ein Peugeot-Fahrer hatte im Mai das Warnschild übersehen und eine 78-Jährige erfasst (wir berichteten).
Der Schreck war groß, der Protest laut. Unsere Leser forderten, dass eine Ampel die Autos zum Halten bringt – nicht nur ein Warnschild. Zu der Ampel kommt es jetzt nicht. Amtsleiter Brendel erklärt: “Kosten und Nutzen stehen hier nicht im Verhältnis. Die Haltestelle ist kein Unfallschwerpunkt.” Zwar müssen die Fahrgäste wie in der Gartenstraße die Fahrbahn vor dem Einsteigen überqueren. Doch in der Gartenstraße sei mehr los. An der Orangerie seien Warnpfosten vollkommen ausreichend, meint Brendel.
In der Friedrichstraße, wo sich die Haltestelle befindet, gibt es nach seiner Meinung schon genügend Ampeln. Kreisverkehre seien ohnehin viel effektiver.
Doch wie geht es jetzt weiter? Seit Mai sind drei Monate vergangen. Dieter Schedel, Chef der “Thüringer Waldbahn”, war am Telefon schon ungeduldig: “Ich habe noch nichts gehört.”
Michael Brendel sagte: “Das Tiefbauamt hat ein Ingenieurbüro mit einem Entwurf für die Fahrbahnsperrung beauftragt. Ende August ist die Anhörung. Wenn die Polizei, die Stadt und die Thüringer Waldbahn zustimmen, kommen an der Haltestelle Ende Oktober Markierungen mit Warnpfosten hin.”
Es gibt nicht nur in Gotha gefährliche Straßen. Bürger fordern auch anderswo Ampeln. In Günthersleben-Wechmar wünschen sich einige Eltern eine Fußgängerampel an der Burgenlandallee. Die Straße wird stark befahren und liegt direkt an der Schule. Mutter Susann Wergin macht sich große Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder (wir berichteten). Die Schulleitung hatte über einen Zebrastreifen nachgedacht. Eine Fußgängerampel führe zu Staus, hieß es.
Felix Elfelin (CDU), der stellvertretende Bürgermeister von Günthersleben-Wechmar, kümmerte sich um die Angelegenheit. Die Eltern sollten ihre Kinder nicht über die Straße laufen lassen. Die Polizei müsse stärker kontrollieren, meinte Elflein.
(Thueringer Allgemeine) Christian Gehrke / 23.08.14 / TA
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